Geld, Prestige und Verantwortung: Bankiers als Akteure im wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Netzwerk in (Nordost-)Europa des 16. - 20. Jahrhunderts
Internationale Arbeitstagung
29. bis 30. September 2017
Lüneburg
Bankiers förderten als Unternehmer, Kontaktbezieher und -vermittler, Auftraggeber und Mäzene die sozio-kulturelle Stadt- und Regionalentwicklungen maßgeb-lich. Besonders die politisch-urbanen Zentren profitierten von ihrem Unternehmergeist und den beziehungs-politischen Verflechtungen. Im Gegensatz zu anderen Regionen hat die Kulturgeschichtsschreibung in Nord-osteuropa dem Gewerbe des Bankiers bislang wenig Aufmerksamkeit gewährt. Darüber hinaus lag der zeitliche Schwerpunkt überwiegend auf der Moderne, während die Erforschung der früheren Phasen des Bankwesens viele Lücken aufweist. Zudem stellt eine von westlichen Präfigurationen befreite Untersuchung nordosteuropäischer Bankiers in einem breiteren methodischen und zeitlichen Rahmen sowie im gesamteuropäischen Kontext ein Forschungsdesiderat dar.
Auf der Tagung wird daher erörtert, welche Rolle Bankiers im
politischen, sozialen und kulturellen Leben Nordosteuropas spielten
und inwiefern bestimmte Charakteristika der Region dabei prägend
waren. Studien mit dem Schwerpunkt auf anderen Gebieten Europas
werden den Blick auf die lokalen Erfahrungen, geographische und
sozio-politische Besonderheiten Nordosteuropas um die
Vergleichsperspektive erwei-tern. Die Beiträge, die eine
Zeitspanne vom 16. bis zum
20. Jahrhundert umfassen, werden die
Bankiers in ihrer Rolle als Unternehmer, Politiker und
Kontaktvermittler sowie Kunst- und Kulturförderer präsentieren.
Dabei wird der Schwerpunkt sowohl auf den einzelnen
Bankierspersönlichkeiten als auch auf den institutionellen
Entwicklungen liegen.
Programm
(Stand:16.08.2017)
Tagungsort: Technologiezentrum der Handwerkskammer (TZH), Dahlenburger Landstraße 62
Freitag, 29. September 2017
9.30 – 10.00 Uhr
Einführung
10.00 – 10.45 Uhr
Giulia Simonini (Berlin)
Die
Rechnungsbücher der Loitz: ein Überblick über Konsum
und Tätigkeit einer westpreußischen Kaufmanns-familie in
der Frühneuzeit
10.45 – 11.30 Uhr
Masza Sitek (Kraków)
Der
„Fugger Polens" war kein Einzelgänger. Die Kapelle
des Hans Boner in der Krakauer Marienkirche im Lichte neuer Quellen
11.30 – 12.15 Uhr
Marcin Grulkowski (Gdańsk)
Anfänge
des öffentlichen Bankwesens im neuzeitlichen Danzig
12.15 – 13.30 Uhr Mittagspause
Gemeinsames Mittagessen der Referenten/innen
13.30 – 14.15 Uhr
Benjamin Conrad (Berlin)
Von
Polen nach Russland: Robert Voûte und die polni-schen
Auslandsschulden.
14.15 – 15.00 Uhr
Markus Jager
(Hannover)
Ein Pfarrer
als Bankier. J.B. Weber, die Gründung der Ersten Spar-Casse
Österreichs (1819) und ihr Gebäude am Graben in Wien
15.00 – 15.45 Uhr
Melanie Jacobs (Saarbrücken)
Der
Aachener Carl Bernhard Kolb. Seine Karriere vom Kaufmann zum Bankier,
württembergischen Konsul und Kunstagenten in Rom
16.15 – 17.00 Uhr
Korinna Schönhärl
(Essen)
Finanziers in
Sehnsuchtsräumen. Europäische Banken und Griechenland im
19. Jahrhundert
17.00 – 17.45 Uhr
David Feest (Lüneburg)
Der
„ungekrönte König Estlands“. Klaus Scheel und
die neuen Eliten der Republik Estland, 1918-1940
18.30-19.30 Uhr/Öffentlicher Vortrag
Michael North
(Greifswald)
Kaufleute und Kredit im Ostseeraum,
1500-1800
Veranstaltungsort:
Nordost-Institut Lüneburg, Convenstraße 1
Samstag, 30. September 2017
Tagungsort: Technologiezentrum der Handwerkskammer (TZH), Dahlenburger Landstraße 62
10.00 – 10.45 Uhr
Andrij Kudriachenko
(Kiev)
Bankiers -
Politiker und Wissenschaftler in Ostpreußen (Ende 19. Anfang
20. Jh.).
10.45 – 11.30 Uhr
Klemens Grube (Greifswald)
Colin
Glinkowski (Greifswald)
Genossenschaftsbanken
als Akteure in Estland und Lettland bis zum Zweiten Weltkrieg
11.30 – 12.15 Uhr Mittagspause
12.15 – 13.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Tagungsort:
Technologiezentrum (TZH) der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
Staffelgeschoss
Dahlenburger Landstraße 62
21337 Lüneburg /
Deutschland
Tel.: +49 4131 712300
Ansprechpartner/innen
Aleksandra Lipińska, Institut für Kunstgeschichte (LMU München)
Agnieszka Pufelska, Nordost-Institut, Lüneburg
David Feest, Nordost-Institut, Lüneburg
Veranstalter:
Nordost-Institut
Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. (IKGN e.V.)
an der Universität Hamburg
Conventstraße 1
21335 Lüneburg / Deutschland
Tel. +49 4131 40059-0
Fax +49 4131 40059-59
E-Mail:
[email protected]
www.ikgn.de
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Kunstgeschichte
Zentnerstr. 31
80798 München
Das Nordost-Institut (IKGN e. V.) wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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