Bilder und Bedeutung bei einem Gedicht
Raffels Definition von einem Gedicht: eine disziplinierte, kompakte Äußerung, in einer mehr oder weniger musikalischen Weise. Es handelt von Aspekten der internen und der externen Wirklichkeit in einer bedeutungsträchtigen Aussage (S. 1).
Man entdeckt diese Bedeutung in der Erzählhaltung des Gedichtes (das „lyrische Ich“) und den Bildern und Sprachstrukturen, die den Inhalt untermalen.
Modell: einfache Gedichtsinterpretation
Gedicht:
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vöglein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Hintergrund und Struktur
Dieses Gedicht wurde kurz vor dem Tod von Wolfgang von Goethe 1832 geschrieben und wird häufiger als Todesvordeutung interpretiert. Es hat nur eine Strophe, aber eine unregelmäßige Metrik und Zeilenlänge. D.h.: die 1.Zeile besteht aus dreifüßigen Trochäen, die 2. Zeile hat nur zwei betonten Silben. Das Reimschema dagegen ist fast regelmäßig (ababcddc).
Bilder und Dichterstimme
Die Bilder im Gedicht sind aus der Natur. Das lyrische Ich spricht sich direkt an, z. B. „spürest du“, „Warte nur...“ Es spricht aber auch in den ersten 3 und in den 5. und 6. Zeilen objektiv über Naturumstände: Ruh in Gipfeln und allen Wipfeln, Vöglein schweigen. Durch diesen Wechsel in dem Augenmerk der lyrischen Stimme wird das Thema „Ruh“ mehrdeutig – eine innere und eine äußere Ruhe wird geschildert.
Interpretation
Die äußere / externe Wirklichkeit ist eine ruhige Landschaft und die innere / interne Wirklichkeit wahrscheinlich die seelische Wahrnehmung des Dichters über seine Schläfrigkeit oder die kommende Todesruhe. Obwohl man den bestimmten Bildvergleich (Schlaf/Tod/beide) nicht mit Sicherheit bestimmen kann, stellen die internen und externen Wirklichkeiten des Gedichtes eine Metapher dar – die externe Ruh im Walde und die interne Ruhe, die der Dichter sich verspricht. Die Unregelmäßigkeiten in der Metrik und Zeilenlänge werden durch das regelmäßige Reimschema doch zusammengehalten und die wiederholten 3 Hebungen in den letzten zwei Zeilen bieten eine Konsistenz, die die 6 vorigen Zeilen mit verschiedenen Längen und Metren nicht haben. Sie verlangsamen das Gedicht und bringen es zu einem rhythmischen Schluss. In diesem Sinne stellt das Gedicht den Prozess „zur seelischen Ruhe kommen“ akustisch dar.
Modell einer Gedichtsseite
Das Gedicht und wo, ungefähr in welcher Epoche es zu finden ist.
Der Hintergrund -- etwas über den Dichter, die Epoche, in der das Werk geschrieben war, was Kritiker, Blogs, Wikis dazu sagen
Die Art des Gedichts – Ballade, Lautgedicht, Lied, Hymne, Sonett, Dialog, freie oder experimentelle Form
Formelle Merkmale – Strophen, Reimarten (Endreim, Alliteration, Wiederholung), Zeilenlänge, Wiederholungen, Metrik (Hebungen, Senkungen, Füße), Rhythmus, der sich daraus ergibt.
Die Bilder / Vergleiche – Metapher
Das lyrische Ich, das die Bilder betrachtet -- wo und ob er / sie zu erkennen ist, versteckt, ernst, oder ironisch)
Die Bedeutung, die daraus für Sie entsteht.
Zwei Beispiele aus de.wikipedia.org:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erlk%C3%B6nig_(Ballade)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wandrers_Nachtlied
BILDER AUS DEM KLOSSMUSEUM NÖRDLICH VON WEIMAR I EINIGE
BILDER FRA 50ÅRSJUBILEET PÅ RENOLSVOLLEN LEIF NORDSETH ORIENTERER OM
BILDER I RELIGIONSUNDERVISNINGEN – NOEN TANKER OG TIPS
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